Unterbringung und Pflege

Der Hühnerstall
Ein guter Hühnerstall ist trocken, gut belüftet und frei von Zugluft. Er muss sowohl kalten Wintern als auch heißen Sommern standhalten. Die Platzierung des Stalls auf Stelzen oder einer Erhöhung hilft gegen Feuchtigkeit und Ungeziefer. Achte darauf, dass möglichst wenige Spalten vorhanden sind, um die rote Vogelmilbe zu vermeiden – diese versteckt sich tagsüber in Ritzen.
Für das Eierlegen benötigen die Hühner eine ruhige, dunkle Ecke. Zum Schlafen bevorzugen sie Sitzstangen. Für große Hühner sollten diese etwa 7 cm breit sein, für kleinere Rassen (wie Zwerghühner) etwa 4 cm. Vermeide runde oder scharfe Sitzstangen. Platziere alle Sitzstangen auf gleicher Höhe, um Streit unter den Hühnern zu vermeiden.
Rechne pro Huhn mit 15 bis 20 cm Sitzfläche – lieber etwas mehr. Unter den Stangen kann ein Brett angebracht werden, um den Kot leicht aufzufangen. Holzspäne sind eine geeignete Einstreu und nehmen Feuchtigkeit gut auf.
Der Eingang zum Stall sollte idealerweise 20 cm breit und 30 cm hoch sein und verschließbar. Stelle den Stall mit der Öffnung nach Südosten, um Wind und Regen fernzuhalten. Ein kleines Vordach über dem Eingang ist praktisch und hält den Stall trockener. Stelle den Stall niemals an einen Ort, an dem Regenwasser hinfließt.

Außengehege
Einige Hühnerrassen können gut fliegen, daher ist beim Bau eines Geheges Vorsicht geboten. Du kannst die Flügel stutzen oder ein Netz über das Gehege spannen. Sorge auch für ein Sand- oder Staubbad, in dem sich die Hühner reinigen und Parasiten bekämpfen. Gestalte das Gehege abwechslungsreich, damit sich die Tiere nicht langweilen oder gegenseitig picken.

Allgemeine Pflege
Hühner pflegen sich größtenteils selbst, doch bei älteren Tieren ist zusätzliche Kontrolle nötig. Der Schnabel wächst weiter; manchmal muss die obere Spitze etwas gefeilt werden, wenn sie zu lang wird. Verwende eine Nagelfeile und keine Zange, um Risse zu vermeiden.
Die Krallen nutzen sich meist von selbst ab. Wenn sie zu lang werden, können sie vorsichtig geschnitten werden. Bei dunklen Krallen niemals mehr als ein Drittel kürzen – dort verläuft ein Blutgefäß.
Die Mauser findet jährlich statt und sorgt für den allmählichen Austausch des Gefieders. Rassen wie Seidenhühner besitzen Flaum statt echter Federn und vertragen Kälte und Nässe schlecht. Für solche Hühner sollte ein überdachtes Gehege und ein trockener Stall vorhanden sein.
Hebe Hühner immer vorsichtig an, indem du sie mit beiden Händen von oben am Körper greifst. Niemals an Beinen oder Flügeln hochheben – das ist schmerzhaft und riskant.

Waschen
Normalerweise müssen Hühner nicht gewaschen werden – sie reinigen sich selbst im Sandbad. Nur für Ausstellungen oder bei starker Verschmutzung kann ein Bad notwendig sein. Verwende handwarmes Wasser und ein mildes Shampoo (für Hunde oder Babys). Gut ausspülen, eventuell mit einem Schuss Essig im letzten Spülwasser für ein besonders flauschiges Ergebnis.
Das Trocknen ist entscheidend: erst mit einem Handtuch abtrocknen, dann bei Bedarf unter eine Wärmelampe oder mit einem Föhn (nicht zu heiß!). Lasse das Huhn zuerst an die Außentemperatur gewöhnen, bevor du es wieder nach draußen bringst.


Probleme im Winter

Wasser
Nutze eine Heizplatte oder ein Heizelement unter der Tränke, um ein Einfrieren zu verhindern. Keine Stromquelle? Dann wechsle das Wasser mehrmals täglich und stelle es in die Sonne. Verwende niemals Salz oder Frostschutzmittel! Ein kleiner Schuss Zucker hilft im Notfall. Achtung: Warmes Wasser in kalter Luft verursacht Kondenswasser, das an Kamm und Kehllappen gefrieren kann.

Futter
Stelle ausreichend Legemehl oder Legekörner bereit und gib zusätzlich gemischtes Getreide. Keine Fettfutterknödel für Wildvögel geben.

Außengehege
Halte Wege schneefrei. Hühner mögen keinen Schnee und bleiben oft im Stall – sie könnten sonst Hunger oder Durst leiden.

Erfrierungen
Kontrolliere bei Rassen mit befiederten Füßen auf Eisbildung. Entferne das Eis vorsichtig mit einem Föhn. Große Kämme und Kehllappen kannst du mit Vaseline oder Eutersalbe einreiben, um Erfrierungen vorzubeugen.

Hühnerstall
Lüftung ist wichtig, aber vermeide Zugluft. Heizen ist nicht nötig – Hühner vertragen Kälte gut, jedoch keine Temperaturschwankungen. Möchtest du die Winterei fördern? Dann verwende eine Zeitschaltuhr, um den Stall auf etwa 15–16 Stunden Licht pro Tag zu bringen. Beleuchte am besten morgens und abends für optimale Wirkung