Der Ursprung des Huhns
Die Gattung Gallus, auch Kammhühner genannt, gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Obwohl Kammhühner keine Haushühner sind, ist das Haushuhn ein domestizierter Nachfahre vor allem des Roten Kammhuhns, auch Bankivahuhn genannt. Das bedeutet, dass das Bankivahuhn der Vorfahr unserer heutigen Hühner ist.
Einteilung nach Delacour (1977):
• Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
• Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
• Gattung: Kammhühner (Gallus)
• Arten innerhalb dieser Gattung sind unter anderem:
- Gallus varius (Grünes Kammhuhn)
- Gallus sonneratii (Sonnerathuhn)
- Gallus lafayetii (Lafayettehuhn)
- Gallus gallus (Rotes Kammhuhn), mit Unterarten wie:
• Gallus g. gallus (Burma-Bankivahuhn)
• Gallus g. murghi (Indische Variante)
• Gallus g. bankiva (Javanische Variante)
Das Bankivahuhn lebt in Gruppen in den dichten Wäldern Indiens und Südostasiens. Es ist etwa so groß wie ein Zwerghuhn, frisst sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung und besitzt scharfe Krallen und einen gebogenen Schnabel – Merkmale, die auf einen Jagdinstinkt hinweisen. Das Weibchen legt etwa zwölf Eier pro Jahr.
Die Domestikation des Huhns ist noch nicht vollständig geklärt, aber man geht davon aus, dass insbesondere das Burma-Bankivahuhn eine große Rolle spielte. Möglicherweise haben auch andere wilde Hühnervögel dazu beigetragen.
Bei einigen modernen Hühnerrassen, wie den gelbfüßigen Hühnern, lässt sich genetisches Material auf das Sonnerathuhn zurückführen.
Allgemeine Merkmale der Hühnervögel:
Diese Vögel sind kräftige Bodenbewohner, die nur kurze Strecken fliegen können. Bei Gefahr verstecken sie sich in Büschen und brüten am Boden. Alle Arten sind Nestflüchter: Die Küken verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen. Männchen nennt man Hähne, Weibchen Hennen. Es gibt über 250 Arten in dieser Ordnung, darunter Hühner und Truthähne.
Taxonomie des Huhns:
• Reich: Tiere (Animalia)
• Stamm: Chordatiere (Chordata)
• Klasse: Vögel (Aves)
• Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
• Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
• Gattung: Gallus
• Art: Gallus gallus
Domestikation und Verbreitung
Etwa um 3200 v. Chr. wurden in Asien, insbesondere in Indien, Hühner gehalten. Auch in Ägypten und China gibt es Hinweise auf Hühnerhaltung um 1400 v. Chr. Ursprünglich wurden Hühner möglicherweise nicht wegen ihrer Eier oder ihres Fleisches gehalten, sondern für Hahnenkämpfe – eine Tradition, die besonders im Osten lange verbreitet war.
In Europa tauchten die ersten Hühner etwa um 700 v. Chr. auf, vor allem in Südeuropa. Sie liefen frei auf den Höfen herum und bekamen gelegentlich zusätzliches Getreide. Später begann man, gezielt auf Eigenschaften wie Eierproduktion oder Fleischansatz zu züchten. Dadurch entstanden regionale Rassen, die an die jeweiligen lokalen Bedingungen angepasst waren.
Seit etwa 100 Jahren wurde die Hühnerhaltung zunehmend kommerzialisiert. Es entstanden Rassen, die viele Eier legten (wie das italienische Leghorn) oder gut für die Mast geeignet waren. Dies führte zur Entwicklung von Hybridhühnern. Obwohl viele alte Rassen dadurch beinahe verschwanden, wurden sie dank engagierter Züchter erhalten