Fütterung von Hühnern
Vollwertiges Hühnerfutter aus der Fabrik
Es gibt viele Marken, die spezielles, vollwertiges Hühnerfutter anbieten – abgestimmt auf verschiedene Hühnerarten wie Legehennen, Masthühner, Zierhühner oder Hühner in der Mauser. Die Zusammensetzung unterscheidet sich je nach Marke und Futtersorte: manche enthalten mehr Fett, andere mehr Mineralstoffe. Ein ausgewogenes Futter selbst zusammenzustellen, ist schwierig, daher ist Fertigfutter meist die beste Wahl. Achte jedoch auf Preis- und Qualitätsunterschiede zwischen den Marken – ähnlich wie bei Heu für Pferde sagt die Herkunft der Rohstoffe viel über die Qualität aus.
Getreidearten in Mischfuttern
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Gerste: Nahrhaft, aber nicht bei allen Hühnern beliebt.
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Weizen: Reich an Eiweiß und Kohlenhydraten, sehr gebräuchlich.
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Hafer: Nahrhaft, aber weniger gerne gefressen.
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Mais: Schmackhaft, fördert aber Fettbildung – daher nur in Maßen an Legehennen verfüttern.
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Sonnenblumenkerne: Nahrhaft und gut für das Federkleid.
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Erbsen und Bohnen: Eiweißreich und in kleinen Mengen beliebt.
Futter gibt es als Mehl oder Pellets. Getreide kann als Snack gegeben werden – in Maßen. Es fördert das natürliche Scharrverhalten und beugt Langeweile vor.
Menge und Art der Fütterung
Hühner fressen in der Regel nach Bedarf und hören auf, wenn sie satt sind. In den kalten Monaten benötigen sie jedoch mehr Energie. Bei Übergewicht kann die Menge auf ca. 55 g pro Huhn und Tag beschränkt werden – alternativ kann man einmal pro Woche einen Fastentag einlegen. Auch Hähne werden schnell zu dick, wenn sie mit den Hennen fressen – hier hilft eventuell eine getrennte Haltung.
Trinkwasser
Biete Wasser in geschlossenen Trinkbehältern an, um Verschmutzung zu vermeiden. Futter kann offen, in Futterhäuschen oder über automatische Systeme angeboten werden.
Kot als Gesundheitsindikator
Normaler Hühnerkot ist fest mit einer weißen Kappe (Harnsäuresalze). Einmal täglich ist dünner, brauner Kot normal – das ist die Entleerung des Blinddarms. Abweichungen deuten häufig auf gesundheitliche Probleme hin.
Ergänzungsfutter (alphabetisch)
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Apfelessig: Natürliches Produkt aus Äpfeln, reich an Mineralien und B-Vitaminen. Unterstützt die Darmflora, verhindert Algenbildung im Trinkwasser und kann Infektionen vorbeugen. Dosierung: 1 EL pro Liter Wasser, an 2 Tagen im Monat.
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Brot: Wird gern gefressen, ist aber nährstoffarm. Nur kleine Mengen altbackenes Brot geben, um Verstopfung oder Durchfall zu vermeiden.
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Obst: Hühner mögen süßes Obst wie Äpfel und Birnen. Saures oder bitteres Obst vermeiden.
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Grünfutter: Brennnesseln, Löwenzahn, Klee, Schnittmais usw. liefern Vitamine, fördern die Darmgesundheit und beugen Langeweile vor.
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Buttermilch: Fördert die Darmgesundheit durch Milchsäurebakterien. Besser als normale Milch oder Joghurt.
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La Plata-Mais: Verstärkt die gelbe Farbe der Beine bei Rassen, die diese Färbung natürlich zeigen.
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Magenkiesel und Grit: Notwendig für die Verdauung und Kalziumversorgung. Magenkiesel hilft beim Zerkleinern, Grit (z. B. Muschelschalen) liefert Kalzium für die Eierschalen.
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Schaffett: Tierisches Fett, das Widerstandskraft und Federkleid verbessert – besonders für Hühner mit wenig Auslauf. Dosierung: 1 EL pro Kilo Futter.
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Speisereste: Nur wenn sie wenig Salz enthalten. Keine fettigen, scharfen oder verschimmelten Reste.
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Möhren (Winterkarotten): Gut für Hühner und fördert die Gelbfärbung der Beine.
Fütterung während der Mauser
Während der Mauser wechselt das Huhn nach und nach sein Federkleid – das kostet viel Energie und Eiweiß. In dieser Zeit eiweißreiches Erhaltungsfutter oder Zuchtfutter (Zuchtpellets) geben. Sonnenblumenkerne helfen beim Federaufbau. Übergewicht vermeiden, besonders bei kleinen Rassen. Gegebenenfalls Vitamine über Lebertran oder Vitaminpräparate im Trinkwasser zuführen. Katzenfutter (ohne Fisch) kann zusätzliches Eiweiß liefern – aber nur in Maßen verwenden.
Eine schnelle Mauser ist meist ein Zeichen für ein gesundes, gut legendes Huhn. Eine langsame Mauser kann auf eine schlechte Kondition hindeuten.
Vitamine & Mineralstoffe
Vitamine und Mineralien sind essenziell für Wachstum, Abwehrkräfte, Federkleid, Fortpflanzung und die allgemeine Gesundheit. Ein Mangel kann zu vielfältigen Problemen führen, wie Blutarmut, Hauterkrankungen oder verminderter Fruchtbarkeit. Besonders wichtig ist die richtige Dosierung – einige Vitamine können bei Überdosierung giftig sein.
Was Hühner nicht fressen dürfen
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Grüne Kartoffelteile / Kartoffelkraut
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Zwiebelschalen, Lauchblätter
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Zitrus- und Bananenschalen
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Rohe oder verschimmelte Kartoffelschalen
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Fleisch, Fisch, Käse
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Scharfe, salzige oder verschimmelte Speisereste
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Schnittgut oder giftige Pflanzen wie Goldregen